Der Bundeskongress Präventionsketten, der zum zweiten Mal stattgefunden hat, ist eine gute Gelegenheit, fachliche Impulse zu bekommen, aber vor allem auch, um sich mit den anderen Bundesländern zu vernetzen und die baden-württembergische Arbeit zu präsentieren.
Im Begrüßungsteil, unter anderem durch einen Vertreter des Bundesfamilienministeriums, wurde deutlich, dass strukturelle Armutsprävention in Kommunen auch auf Bundesebene ein relevantes Thema ist und einen gewichtigen Raum im bis 2030 laufenden Nationalen Aktionsplan „Neue Chancen für Kinder“ einnehmen wird. In einer Gesprächsrunde machten unter anderem Armutsbetroffene mit ihren persönlichen Geschichten deutlich, dass Armutsgefährdung ihre Ursache nicht in individuellem Verschulden, sondern in einer unzureichenden strukturellen Ausgestaltung hat. In einem Vortrag und einem der Workshops ging es um die Strukturen der Verwaltung vor Ort. Zum einen lag der Fokus darauf, wie diese angemessen für armutsgefährdete Menschen vor Ort gestaltet werden sollten, zum anderen darum, wie ressortübergreifende Zusammenarbeit im Rahmen des Präventionsnetzes in der Verwaltung aussehen kann, beziehungsweise welche Hindernisse sich durch verwaltungsinterne Strukturen ergeben.
Im Rahmen eines Podiums präsentierten die Bundesländer den aktuellen Stand ihrer Arbeit. In den Ausführungen von Dr. Michael Wolff ist deutlich geworden, dass in Baden-Württemberg von Seiten der Kommunen wie auch des Landes im Hinblick auf den Aufbau von Präventionsketten sehr gute Arbeit geleistet wird. Er betonte auch, dass das gelingende Aufwachsen von Kindern eine Pflichtaufgabe für jede Kommune sein muss und auch von Seiten der Landesregierung höchste Priorität genießt, was unter anderem auch durch die Bereitstellung der entsprechenden finanziellen Mittel zum Ausdruck kommt.
Weitere Workshops beschäftigten sich mit Partizipation, Armutssensibilität, Kinderrechten und der Erreichbarkeit von Zielgruppen.
Gerne stellen wir interessierten Kommunen auch die Dokumentation des Kongresses zur Verfügung.