Zum Tübinger Präventionsnetzwerk „Runder Tisch Kinderarmut“ gehört auch das erfolgreiche Projekt „Schwimmen für alle Kinder“ (SfaK). Ende März wurde im Tübinger Uhlandbad mit vielen Ehrenamtlichen und Gästen aus Stadt, Landkreis, Land und Verbänden zehnjähriges Jubiläum gefeiert.
Dagmar Müller, Mitglied am Runden Tisch Kinderarmut der Stadt Tübingen, gründete im März 2015 „Schwimmen für alle Kinder“ (SfaK). Ihr Ziel war es, möglichst viele Kinder kostenfrei schwimmsicher zu machen. Auch Kinder aus Familien mit wenig Geld sollten Zugang zu Schwimmbädern und zur Schwimmausbildung bekommen. Heute unterstützen 38 ehrenamtliche Mitarbeitende jährlich über 400 Kinder beim Schwimmenlernen bis hin Deutschen Schwimmabzeichen Bronze (immerhin schon 770 Kinder haben dies erreicht). Besonders beeindruckend: Es gibt Schwimmtrainer, die bei SfAK das Schwimmen gelernt haben. Dagmar Müller hat mit unermüdlichem Einsatz ihr Ziel erreicht. Die Fackel wird im Vorsitz weitergetragen von Manuela Sacherer und Monika Bösing.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen bei SfaK trägt bei zum großen Ziel, Kinder unabhängig von ihrer Herkunft, dem Einkommen der Eltern oder einer Behinderung zu unterstützen. Ein besonderer Dank geht deshalb an die Schwimmtrainer und Trainerinnen. Sie bilden auch ein besonderes Netzwerk. Sie ermöglichen den Kindern nicht nur, sich sicher im Wasser zu bewegen. Ihre Arbeit geht weit darüber hinaus – sie sind Vorbilder, sie fördern das Selbstvertrauen der Kinder und schenken ihnen Fähigkeiten, die ein Leben lang von Bedeutung sein werden.
Beim Schwimmen treffen sich Kinder, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären. Das Schwimmbad ist so ein Raum der Begegnung, der Kommunikation und der Integration. Seit einigen Jahren auch ein Ort der Inklusion – in Kooperation mit der Lebenshilfe Tübingen e.V. Im Schwimmbad können die Kinder so erfahren, dass das, was uns verbindet – sei es die Freude am Wasser oder das gemeinsame Ziel, etwas zu lernen – weit mehr ist als das, was uns trennt.
Gerne war das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration beim Jubiläum dabei. Denn man kann fragen: wer hats erfunden? Die Förderung des Ansatzes der Präventionsnetzwerke als die zentrale Maßnahme des Landes zur Reduzierung der Folgen von Kinderarmut geht zurück auf den ersten Armuts- und Reichtumsbericht Baden-Württemberg, ebenfalls aus dem Jahr 2015. Im Rahmen der Erstellung des Berichts wurden zwei Präventionsnetzwerke gefördert und wissenschaftlich begleitet, die sich bereits auf den Weg gemacht hatten: Singen und Tübingen! Inspirierend für viele weitere Netzwerke im Land. Dem SfAK und dem runden Tisch Kinderarmut alles Gute für die Zukunft!
Bild links: Frau Dagmar Müller, Gründerin und Ehrenvorsitzende SfaK
Bild rechts: Manuela Sacherer und Monika Bösing, Vorsitzende und Stellv. Vorsitzende des SfaK
Mehr über SfaK erfahren Sie auf der Webseite sfak.de und in der Jubiläumszeitung, die Sie gern unter info@sfak.de anfordern können.