Schulen sind wichtige Kooperationspartner für die Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut, weil der sozioökonomische Status des Elternhauses nach wie vor einen starken Einfluss auf den Bildungserfolg hat und damit auch auf das Risiko, auch im Erwachsenenalter in Armut zu leben. Sie sind dabei nicht nur Lernorte, sondern auch Lebensorte und Beziehungsorte. Schulen sind auch soziale Räume, in denen Armutsfolgenprävention ansetzen kann. Aus diesem Grund stand im Mittelpunkt des 13. Vernetzungstreffens der Kommunalen Präventionsnetzwerken gegen Kinderarmut, das am 08.04.2025 in den Räumlichkeiten des Statistischen Landesamtes BW stattfand, das Thema Kooperationen im Bildungsbereich.
Am Vormittag wurden das Startchancenprogramm von Carmen Babst und Andreas Temeschinko (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW) und das Landesprogramm Bildungsregionen von Dr. Susanne Zeller (IBBW) vorgestellt. In den anschließenden Arbeitsphasen hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, den Input mit den jeweiligen Referierenden gemeinsam zu vertiefen und Synergieeffekte sowie Schnittstellen zu den zu erarbeiten. Am Nachmittag gab Ludger Baum (Landkreis Ravensburg) Einblicke in die Praxis einer besonders engen Verzahnung, da in Ravensburg die Koordinationskräfte der Präventionsnetzwerke zugleich für die Bildungsregion zuständig sind. Mit dem Digitalen Bildungsportal BBIP (Karolina Pawlicka, Stadt Baden-Baden) und dem ABC-Basar (Viktoria Lenders, Vanessa Rodemich, LK Schwäbisch Hall) wurden weitere praxisnahe und kreative Beispiele eingebracht. Abschließend diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen, wie sich Bildungschancen gezielt stärken lassen – durch Kooperation, gemeinsame Verantwortung und gebündelte Ressourcen. Armutsfolgenprävention im Bereich Bildung erfordert Vernetzung. Nur wenn Bildungseinrichtungen, soziale Dienste und kommunale Akteure gemeinsam handeln, können nachhaltige Lösungen entstehen und der Kreislauf von Armut und Bildungsungleichheit durchbrochen werden.