Erste Schritte zum Aufbau des Präventionsnetzwerks

Die erste Phase beschreibt den Beginn der Arbeiten an den Standorten.

Menschen sitzen an einem Tisch, auf dem bunte Sprechblasen liegen

Übersicht


Teilziele auf dem Weg zu einer integrierten kommunalen Gesamtinfrastruktur

Es lassen sich fünf Teilziele identifizieren:

  • Einladung aller kindrelevanten Organisationen vor Ort zur Zusammenarbeit und gemeinsamer Projektauftakt von Verwaltung, Politik und Verbände, Vereine, Initiativen
  • Bestandsanalyse und Erstellung der Präventionskette
  • Auswahl des Sozialraums und Bedarfserhebung
  • Identifikation kommunaler Anknüpfungspunkte
  • Auseinandersetzung mit dem theoretischen Konzept des Präventionsnetzwerks und Erstellung eines Leitbilds beziehungsweise strategischer Ziele

Gelingensfaktoren für den erfolgreichen Netzwerkaufbau 

I. Unterstützung durch die Leitungsebene und Legitimation durch die Politik

  • Die Unterstützung durch die Leitungsebene öffnet dem Netzwerk Türen innerhalb der Verwaltung und bei Außenkontakten. Wenn die Bearbeitung dieses Themas durch die örtlichen Gremien politisch legitimiert wurde, schafft das Rückhalt und Potenzial für den Aufbau eines Präventionsnetzwerks.
  • Die regelmäßige Information der politischen Ebene erhöht die Chancen auf eine Verstetigung des Präventionsnetzwerks. 

II. Bestandsanalyse und Bedarfserhebung

  • Eine ausführliche Bestandsanalyse der Angebote vor Ort stellt die Basis für den Aufbau einer Präventionskette dar. Mithilfe einer Netzwerkkarte können bestehende Angebote visualisiert werden. Das bestehende Unterstützungsangebot sollte strukturiert (zum Beispiel nach Alter, Institutionen, Themengebieten) in Form einer Präventionskette dargestellt werden. Man sollte dabei besonders auf die Übergänge in der Präventionskette achten.
  • Bei der Bedarfsanalyse sollten Daten aus der Sozialberichterstattung einbezogen werden und Expertise aus verschiedenen Fachbereichen sowie dem ausgewählten Sozialraum eingeholt werden.
  • Es ist im Sinne eines partizipativen Ansatzes sinnvoll, Zielgruppen vor Ort direkt zu ihren Bedarfen zu befragen.

III. Lokale Anknüpfungspunkte für Präventionsnetzwerke

  • Wenn beim Aufbau des Präventionsnetzwerks an bestehende örtliche Strukturen angeknüpft werden kann, ist das ein großer Vorteil.
  • Ideale Partner, die in der Regel auch bereits Armutsprävention als Thema haben, sind die Frühen Hilfen und die Quartiersarbeit.
  • Eine Auftaktveranstaltung kann die Öffentlichkeit über das Projekt informieren und potenzielle Akteurinnen und Akteure für das Netzwerk ansprechen.

IV. Auseinandersetzung mit theoretischen Grundlagen

  • Für den Aufbau eines Netzwerks ist eine theoretische Auseinandersetzung mit dem dahinterstehenden Konzept von Präventionsnetzwerken notwendig, gegebenenfalls mit Unterstützung von wissenschaftlicher Expertise oder durch die Erfahrung aus bestehenden Netzwerken.
  • Zu Beginn sollte die Netzwerkgruppe eine Strategie und ein gemeinsames Präventionsverständnis erarbeiten.

Weitere Impulse zum Aufbau eines Präventionsnetzwerks gegen Kinderarmut finden Sie in der Broschüre "Strategien gegen Armut - Präventionsnetzwerke gegen Kinderarmut und für Kindergesundheit" (PDF).